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Workshop „Reformation und Romantik. Erkundungen eines vielfältigen Verhältnisses“
May 27 @ 12:00 pm - May 28 @ 2:30 pm
„Alle sind Priester“, heißt es gut lutherisch in Friedrich Schleiermachers Reden Über die Religion.
Novalis ätzte gegen „die heilige Allgemeinheit der Bibel“, von der die Reformatoren ausgegangen
seien. „Die Individualität“, deren religiöse Akzentuierung als protestantisches Erbe angesehen
werden kann, stellte aus Friedrich Schlegels Sicht „das Ewige im Menschen“ dar. In den Aussagen
der drei berühmten Frühromantiker schlägt sich exemplarisch die verschlungene Beziehung von
Reformation und Romantik nieder. Ihr soll im Rahmen dieses Workshops ebenso nachgegangen
werden wie dem vielfältigen Fortwirken romantischer Motive in der protestantischen Theologie
des Zwanzigsten Jahrhunderts, etwa bei Emil Brunner, Hermann Timm und Dorothee Sölle.
Insgesamt lässt sich das Tagungsthema mit der folgenden Frage verbinden: Inwiefern hängen
Romantik und Reformation auch insofern zusammen, als die romantische „Neubesinnung auf
Religion“ (S. Matuschek) als eines Lebensphänomens, das nicht in äußerlichen Institutionen,
Lehrsätzen und Ritualen aufgeht, sondern primär im Unendlichkeitssinn der einzelnen verankert
ist, eine reformatorische Grundbewegung wiederholt? Und inwiefern stellt die aus dieser
Neubesinnung hervorgegangene romantische Religion gerade unter den Bedingungen einer
bisweilen „forcierten Sakularität“ (M. Wohlrab‐Sahr) ein immer noch attraktives Modell dar, das
möglicherweise seine Zukunft noch vor sich hat?
Eine themenbezogene Stadtführung durch Wittenberg und eine abendliche Lesung des
Schriftstellers Feridun Zaimoglu runden das Programm ab.
Anmeldungen bis zum 1.4. 2024 an: becker@leucorea.uni‐halle.de
In der LEUCOREA steht eine große Zahl von Betten zur Verfügung (EZ: 24€, DZ: 34€).
Frühstück, Mittag und Abendbrot können in der Cafeteria zum Selbstkostenpreis eingenommen werden.
Studierende und Promovierende können bei der Stiftung LEUCOREA eine Erstattung der Kosten
beantragen (karl.tetzlaff@leucorea.uni‐halle.de).
Das genaue Programm und weitere Informationen stehen als PDF-Download zur Verfügung.