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Zum Problem der natürlichen Theologie
September 9, 2022 - September 10, 2022
Beschreibung
«Sollte man ihr nicht das gönnen, was ihr längst zusteht: einen würdigen Platz in der Erinnerung und im Geisterreich der begriffenen Geschichte der Theologie?» So fragte Hans-Joachim Birkner im Blick auf die natürliche Theologie nach einem Durchgang durch die Theologiegeschichte von der Altprotestantischen Orthodoxie über die Aufklärung und Schleiermacher bis zu Barth. Doch dieser Platz war der natürlichen Theologie auch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der protestantischen Theologie nachweislich nicht vergönnt. Barths vehemente Ablehnung einer natürlichen Theologie wirkte noch immer nach: in ihrer kritischen Zurückweisung ebenso wie in Barth nahestehenden Theologien, die zwar keine natürliche Theologie vertreten, aber doch zumindest das mit diesem Begriff bezeichnete theologische Sachanliegen kritisch zu würdigen wissen. Entsprechend hat Eberhard Jüngel das Problem der natürlichen Theologie dem «nervösen Zentrum der evangelischen Theologie» zugeordnet. Hat Jüngels Diagnose auch anfangs des 21. Jahrhunderts noch ihre Richtigkeit?
Die Komplexität der Frage und Schwierigkeit, sie zu beantworten, entheben nicht der Notwendigkeit, sich dem Problemknäuel zu stellen, das mit dem Begriff oder der Chiffre «natürliche Theologie» bezeichnet wird. Gerade aus dem Dialogfeld «Science and Religion» und aus Diskursen der Religionsphilosophie legt sich diese Notwendigkeit einer differenzierteren Neuvermessung des Problemfeldes gegenwärtig auch für die protestantische Theologie nahe.
Angesichts der Unübersichtlichkeit und Komplexität der Thematik fokussiert die Tagung bei ihrer Frage nach der Gegenwartsrelevanz des Problems natürlicher Theologie auf deren spezifische Funktion und auf den in ihr implizit mitgesetzten Begriff von Natur als Analyseperspektiven.
Die Tagung ist allen Interessierten kostenlos zugänglich. Wir bitten um Ihre Anmeldungen bis zum 5. September 2022 per E-Mail an:
hermes@theol.uzh.ch
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Dr. Markus Höfner: markus.hoefner@uzh.ch
Hier finden Sie den Flyer mit dem Programm zur Veranstaltung.